Erfahrungsbericht Kim

Seminar für Coaching und Bonding von Jessica Tischner und KAD e.V.

Hallo zusammen,
Ich sitze gerade in meinem Bett und denke an unser Seminar, dass vor ca. 3 Wochen ( 26.11.-28.11.2021 )in Nürnberg stattgefunden hat.
Ich beschäftige mich seit Mitte/Ende 2020 intensiver mit meiner Adoption. Seit Februar 2021 bin ich, mit einem kleinen Umweg über die US amerikanischen KAD‘s, Mitglied im Verein der Koreanisch Adoptierten Deutschland e.V.


Nach meinen Teilnahmen beim wunderschönen Gartenfest Korean BBQ in Lüneburg, ein paar Stammtischen im Raum Rhein-Main-Neckar ( FFM ) und unserm 4. KADAY 2021 in Bonn, habe ich mich dazu entschieden mich auch bei dem Coaching und Bonding Seminar in Nürnberg von Jessica Tischner und dem KAD e.V. anzumelden.
Ehrlich gesagt hatte ich gemischte Gefühle und eine ganze Portion Respekt aber auch etwas Unsicherheit und Angst.
Ich habe mir selbst die Fragen gestellt:

  • Was erwartet mich?
  • Kann ich damit umgehen?
  • Bin ich schon soweit?
  • Überfordere ich mich?

Nach einem netten Telefonat mit Jessica war aber dann doch schnell klar:
Ok, ich will und muss an dem Seminar teilnehmen, wenn ich an mir, meiner Adoption, meiner Kindheit, meiner Beziehung zu meinen Eltern und meiner Beziehung zu Korea arbeiten will.
Für meine eigene Familie, mein Umfeld, aber für allem für mich und meiner Gefühlswelt.

So bin ich voller Vorfreude und etwas aufgeregt am Freitag, in dem wirklich wunderschönen, Nürnberg angekommen.

Wir haben in dem schönen 4 Sterne Hotel „Holiday Inn Nürnberg City Centre“ eingecheckt und uns bei nettem Abendessen, in schöner Atmosphäre, beschnuppern können. Danach hat Jessica offen angesprochen: Was ist uns wichtig? Wo liegen die Schwerpunkte? Was steht auf dem Programm?

Die Schwerpunkte des Wochenendes sollten sein:

  • Familie und ich
  • Eltern ( Adoptiveltern und Biologische Eltern )
  • Korea / Wurzeln / Identität
  • Familiensuche

Samstag und Sonntag ging es dann nach einem gemütlichen gemeinsamen Frühstück los. Und WOW, Jessica weiß genau welche Knöpfe sie drücken muss. Ich habe mich in unserer Runde gleich wohl und verstanden gefühlt. Wir haben in kleinen Gruppen geredet, erörtert, zugehört und zusammengefasst.

Wir haben „liebevoll“ Wege aufgezeigt bekommen. Wege, uns und unsere Umwelt zu sehen und zu verstehen.

Wo unsere Traumata herkommen und dass es völlig normal ist, diese Gefühle zu haben und wie wir damit umgehen können.

Es wurde unter anderem Klangschalen Meditation angeboten und es gab eine Familienaufstellung.

Es waren schöne, emotionale und natürlich auch anstrengende Tage. Klar, wie das Wort „verarbeiten“ schon sagt… sich damit auseinander zusetzen ist ARBEIT! Aber heilende Arbeit, zumindest für mich.

Ich habe Wege aufgezeigt bekommen an denen ich arbeiten möchte. Mit meinen Eltern möchte ich in Ruhe reden. Ich möchte mit Ihnen kommunizieren und sie aber auch akzeptieren. Ich möchte ihnen zuhören, aber auch manche Dinge offen ansprechen. Vielleicht wird es einfacher und besser… und wenn nicht, habe ich es versucht und kann / möchte das aber dann auch akzeptieren.

Ich möchte meine Wurzeln kennenlernen, dass Land, die Leute, die Kultur und vor allem das ESSEN!

Ich bin noch am Anfang meines Weges. Am Anfang, mich mit meiner Adoption auseinander zu setzen. Ich arbeite an meiner Kindheit und an meiner … nennen wir es mal Familiengeschichte und die Problematiken, die ich habe.

Ich hoffe wirklich von Herzen, dass Jessica nächstes Jahr wieder ein Seminaranbietet. Dann war ich, hoffentlich, schon das erste mal in Korea. Dann bin ich ein paar Schritte weiter. Mit Unterstützung und Wegweisern ist es einfacher und effektiver meinen Weg zu gehen und zu meistern.

Diese liebevolle KAD Community…, in der wir uns verstehen, zuhören und nicht urteilen… weil wir die Gefühle kennen, sie nachvollziehen können bei unseren Erzählungen nicht bei „Adam und Eva“ anfangen müssen, gibt mir unglaublich viel Sicherheit und Geborgenheit. Diese gemeinsame Zeit, ist unbezahlbar.

Ich habe so viele unglaubliche Charaktere kennengelernt, dafür bin ich sehr dankbar. Man fühlt sich nicht „alleine“ auf dieser Welt.

Zum Abschluss des Seminars haben wir noch ein „Motivationsblatt“ bekommen. Jeder hat auf ein DINA 4 Blatt seinen Namen geschrieben und dann ging dieses Blatt über jeden Tisch der Teilnehmer. Jeder Teilnehmer hat geschrieben, wie er Dich sieht, wozu er dich motiviert usw. Was soll ich sagen, ich hab es eingerahmt und aufgehängt. Weil es gut tut und so voller lieber Worte ist. Nun, ich bin ich keine Pädagogin und beschäftige mich wirklich wenig mit Psychologie usw.…

Aber, was ich abschließend nach 3 Wochen Abstand sagen möchte: Auch wenn ichanfänglich viel Respekt und Angst vor dem Seminar hatte. Es hat MIR viel gebracht! Ich habe mich die ersten Tage danach etwas ausgelaugt gefühlt, weil es natürlich nachwirkt. Nach dem ich mir die Seminarunterlagenausgedruckt habe und habe das Programm Revue passieren lassen… bin ich sehr Stolz auf mich.

Stolz, weil ich es zugelassen habe. Stolz, weil ich meine Grenzen besser kenne als ich dachte und diese auch ausdrücken kann. Stolz, weil ich an mir arbeite. Ich habe auch erkannt, dass ich gar nicht so schwach bin, wie ich ab und andenke.

Emotionen und Bedürfnisse ausdrücken zu können, egal ob gut / schlecht / traurig/ fröhlich wichtig und erlaubt sind. Das sind wichtige Punkte, die ich mir, durch das Seminar, immer wieder in den Kopf rufe. Ich bin auch Stolz zu wissen, welche Knöpfe ich bei mir drücken muss, um mich zu entspannen. Ohne selbstverliebt klingen zu wollen… Ich bin stolz, wer ich bin und wie ich bin.

Ich möchte mich gerne bei Jessica Tischner und dem KAD e.V. für das Angebot bedanken. Danke auch, für den Support und dem Sponsoring vom NCRC. Ohne Euch, wären solche Programme nicht möglich und sie sind In meinen Augen so unglaublich wichtig.

Ich würde mich, wie oben schon gesagt, freuen wenn nächstes Jahr wieder ein Seminar stattfinden würde.

Ich komme von Herzen gerne wieder, wer noch ?

Eure Kim