Seminar: Die Umstände meiner Adoption

Hamburg, 25. – 26. Juni 2022

Die eigene Adoption ist mit vielen Fragen verbunden. Beginnend mit der Dokumentation aus einer vergangenen Ära, in einem fernen Land und teils unbekannter Sprache.
Dieses Seminar soll insbesondere Adoptierten, die sich das erste Mal oder wiederholt an ihre Akte heranwagen, helfen, die Bedeutung der verschiedenen Dokumente, die Glaubwürdigkeit der Informationen aber auch den sozialen und historischen Kontext zu vermitteln. Darüber hinaus soll die damalige und heutige Rechtslage in beiden Ländern angeschnitten werden.

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Adoptionsgeschichte kann jahrzehntelang verdrängt werden. Früher oder später ist man aber mit der eigenen Adoptionsgeschichte konfrontiert, was im schlimmsten Fall zu einer Identitätskrise führen kann. Leider ist oft auch das Verhältnis zu den Adoptiveltern erschwert, so dass es schwierig sein kann, auf alle Unterlagen Zugriff zu erhalten. Wir möchten euch anleiten, wie man in Deutschland und Korea auf seine Akten zugreifen kann.

Aufgrund unserer Sozialisation im Westen ist der historische und soziale Kontext der Adoptionspraxis in Korea auch oft schwer nachvollziehbar, daher werden wir auch dieses Thema besprechen.

Auch wenn vielversprechende Informationen in den Adoptionsakten vorhanden sind, sind aufgrund von Reformen in Korea hinsichtlich der Transkription von Hangul in lateinische Buchstaben (z. B. Busan statt Pusan) oder im Adresssystem (Straßensystematik, die erst spät eingeführt wurde vs. Grundstücksnummerierung) bspw. vorhandene Ortsangaben, schwer zu lokalisieren und führen scheinbar in eine Sackgasse.

Aus moralischer Sicht erhoffen sich Adoptierte oft das Recht auf Kenntnis ihrer Herkunft. Da die Rechtslage im international sehr unterschiedlich ist (Den Haager Kinderrechtskonvention vs. deutsche Gesetze vs. koreanische Gesetze vs. Perspekte von Aktivisten für die Rechte von Adoptierten), ist es wichtig, auch die unterschiedlichen rechtlichen Kontexte zu besprechen.

Tag 1 Samstag 25.06.22
UhrzeitThemaKommentar
10.00 – 12.00 Zugriff auf meine AdoptionsunterlagenGastreferentin: Linda Süß – GZA Gemeinsame Zentrale Adoptionsstelle – Hamburg
12.00 – 13.30 Mittagessen / Zeit zum Austausch
13.30 – 15.30Inhalte der Adoptionsakte Referentin: Dr. Anja Michaelsen
15.30 – 16.00 Pause / Zeit zum Austausch
16.00 – 17.00 Historischer Kontext der Adoption aus koreanischer SozialstaatsperspektiveReferent: tbc
17.00 – 18.00 Wrap-up Tag 1 / Diskussion
19.30 – 20.30 Abendessen
21:00 – 22.00 Filmvorführung (Kurzfilm Ado in Korea und Diskussion mit Regisseur)tbc
Tag 2 Sonntag, 26.06.22
UhrzeitThemaKommentar
10.00 – 12.00 Recht auf HerkunftsinformationGruppendiskussion und Vortrag
12.00 – 13.30Mittagessen / Zeit zum Austausch
13.30 – 14.00 Wie nutze ich die vorhandenen Informationen in meiner Akte – welchen Strohhalm gibt es?
14.00 – 15.00 Welche Stellen gibt es in Korea – wer hilft bei der Familiensuche
15.00 – 15.30 Pause / Zeit zum Austausch
15.30 – 16.30 Wrap-up / Offene Fragen

Veranstaltungsort ist das Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt (MARKK) in Hamburg (Rothenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg). Übernachtung und Frühstück finden im Moxy Hamburg City (Anckelmannstraße 11, 20537 Hamburg) statt.

Die Veranstaltung wird ermöglicht durch Unterstützung durch das koreanische Ministerium für Gesundheit und Soziales sowie der Behörde National Center for the Rights of the Child – 아동권리보장원.

ACHTUNG: Derzeit nur noch Plätze auf der Warteliste verfügbar. bzw. auf eigene Kosten Übernachtung und anteilig Verpflegungspauschale. Für Fragen hierzu bitte anmeldung{at}kadev.org kontaktieren.

In der Teilnahmegebühr von 70€ (im Einzelzimmer) bzw. 50€ (im Doppelzimmer) [Nichtvereinsmitglieder jeweils + 20€] sind Frühstück, alle weiteren Mahlzeiten, die in der Agenda aufgeführt sind, Erfrischungen, die Raummiete sowie eine Übernachtung (von Samstag bis Sonntag) sowie die Kosten für die Referenten bereits enthalten. Auf eigene Kosten sind Anfahrt, Parkgebühren + ggf. weitere Übernachtungen zu tragen.

Anmeldung: Formular

KAD

Viel zu klein fühlte sich der Maulwurf, viel zu klein, zu schwach, allein und blind. Blind für die Schönheit, für die Farben und Formen dieser Welt. Er konnte die Musik nicht sehen, die Musik des Windes, die Musik der Möglichkeiten. Darum versteckte er sich. Tief unten. Da wo die Sonne nicht scheint und ihn nicht verbrennen kann. Da wo der Regen seinen Durst nicht stillen kann und ihn nicht nass macht. Da wo der Wind seine Wunden nicht kühlen kann und ihn nicht wegpusten kann. Er vergrub sich, tief, tiefer und wurde blind, blinder. Es wurde still und stiller um ihn. Er suchte nach Futter, er suchte nach der Quelle, grabt sich seinen Weg. Allein. Klein. Blind


Warum, warum, fragte ihn die kleine Ameise? Warum bist du unten? Allein? Warum bist du allein? Komm mit, mit meiner Familie. Wir sind 2,3, 10, Hunderte, Millionen. Wir sind zusammen, wir sind gemeinsam. Du brauchst nie wieder alleine sein.

Nein, nein. Ich gehöre nicht zu Dir. Ich bin doch anders. Ich will allein sein. Ich will es so. Ich brauche dich nicht.

Warum, warum, fragte der kleine Regenwurm. Warum irrst du unten? Komm mit, wir begleiten dich, wir wollen dich lieb haben.

Nein. Nein. Ich gehöre nicht zu euch. Lieb mich nicht, ich bin doch anders.

Der Maulwurf grub und grub. Nach oben. Nach unten. Wieder nach oben. Da passierte es: der Schnabel erwischte ihn. Groß und dunkel. Der Schnabel des edlen Adlers, stolz auf seine Beute, seine kleine blinde Beute.

Der stolze Adler, der große Adler, mit den dunklen glänzenden Federn. Satt. Gierig.


Du bist meins und ich fresse dich später. Heute nicht. Vielleicht morgen. Vielleicht aber auch nicht. Heute will ich meine Feder putzen. Morgen will ich glänzen. Übermorgen will ich fliegen, höher als heute. Oder vielleicht will ich dich fressen. Ich weiß es nicht.

Was hab ich für eine schöne Beute heute ergattert. Viel besser als die missratene Jagd von gestern. Viel zarter, viel süßer. Viel zahmer. Blind. Klein. Oh wie ich mich freue, oh wie glänzend ich bin. Oh wie stark ich bin. Meine Feder muss ich putzen, meine Feder muss ich putzen, meine Feder muss ich putzen.

Der kleine Maulwurf. Klein und Blind, schwach und vergessen. Was wird aus dir? Was wird aus mir? Wäre ich nur mit den Ameisen gegangen. Wäre ich nur mit den Würmern gegangen. Wäre ich nur unten geblieben.

Der Wind wehte weiter und trocknete die nasse Furcht des Maulwurfs. Die Sonne schien und wärmte die erkaltete Hoffnung des Maulwurfs. Der Regen fiel und reinigte das schlammige Herz des Maulwurfs.

Der Maulwurf. Der kleine blinde Maulwurf konnte hören. Konnte schmecken. Konnte sehen. Der kleine Maulwurf war nicht mehr so klein. Nicht mehr so blind. Der kleine Maulwurf war kein Maulwurf mehr. War er nie gewesen. Wusste er aber nicht. Niemand hatte ihm ins Ohr geflüstert, was er war. Niemand hatte es ihm verraten. Denn niemand wusste es. Niemand wusste wo er herkam. Niemand wusste wo er hinlief. Niemand wusste, ob er fliegen konnte, oder vielleicht schwimmen. Niemand wusste es.

Was bin ich? Wohin? Woher?


Was bist du? Wohin? Woher?


Echo?


Echo.


Plötzlich wurden meine Fragen lauter, meine Schreie größer. Plötzlich fühlte ich eine Wärme. Nicht die der Sonne. Ein Echo.

Plötzlich waren andere Maulwürfe da, die keine Maulwürfe sind. Plötzlich waren andere Stimmen da, die suchten. Was bist du? Eine hungrige Katze? Eine wütende Spinne? Ein sanfter Panda?

Komm. Komm. Du bist nicht mehr allein.


Wir suchen. Dich. Mich. Wir suchen uns. Und vielleicht werden wir ankommen, gemeinsam.

Und vielleicht werden wir vergeben. Dir. Mir.

Erfahrungsbericht Kim

Seminar für Coaching und Bonding von Jessica Tischner und KAD e.V.

Hallo zusammen,
Ich sitze gerade in meinem Bett und denke an unser Seminar, dass vor ca. 3 Wochen ( 26.11.-28.11.2021 )in Nürnberg stattgefunden hat.
Ich beschäftige mich seit Mitte/Ende 2020 intensiver mit meiner Adoption. Seit Februar 2021 bin ich, mit einem kleinen Umweg über die US amerikanischen KAD‘s, Mitglied im Verein der Koreanisch Adoptierten Deutschland e.V.


Nach meinen Teilnahmen beim wunderschönen Gartenfest Korean BBQ in Lüneburg, ein paar Stammtischen im Raum Rhein-Main-Neckar ( FFM ) und unserm 4. KADAY 2021 in Bonn, habe ich mich dazu entschieden mich auch bei dem Coaching und Bonding Seminar in Nürnberg von Jessica Tischner und dem KAD e.V. anzumelden.
Ehrlich gesagt hatte ich gemischte Gefühle und eine ganze Portion Respekt aber auch etwas Unsicherheit und Angst.
Ich habe mir selbst die Fragen gestellt:

  • Was erwartet mich?
  • Kann ich damit umgehen?
  • Bin ich schon soweit?
  • Überfordere ich mich?

Nach einem netten Telefonat mit Jessica war aber dann doch schnell klar:
Ok, ich will und muss an dem Seminar teilnehmen, wenn ich an mir, meiner Adoption, meiner Kindheit, meiner Beziehung zu meinen Eltern und meiner Beziehung zu Korea arbeiten will.
Für meine eigene Familie, mein Umfeld, aber für allem für mich und meiner Gefühlswelt.

So bin ich voller Vorfreude und etwas aufgeregt am Freitag, in dem wirklich wunderschönen, Nürnberg angekommen.

Wir haben in dem schönen 4 Sterne Hotel „Holiday Inn Nürnberg City Centre“ eingecheckt und uns bei nettem Abendessen, in schöner Atmosphäre, beschnuppern können. Danach hat Jessica offen angesprochen: Was ist uns wichtig? Wo liegen die Schwerpunkte? Was steht auf dem Programm?

Die Schwerpunkte des Wochenendes sollten sein:

  • Familie und ich
  • Eltern ( Adoptiveltern und Biologische Eltern )
  • Korea / Wurzeln / Identität
  • Familiensuche

Samstag und Sonntag ging es dann nach einem gemütlichen gemeinsamen Frühstück los. Und WOW, Jessica weiß genau welche Knöpfe sie drücken muss. Ich habe mich in unserer Runde gleich wohl und verstanden gefühlt. Wir haben in kleinen Gruppen geredet, erörtert, zugehört und zusammengefasst.

Wir haben „liebevoll“ Wege aufgezeigt bekommen. Wege, uns und unsere Umwelt zu sehen und zu verstehen.

Wo unsere Traumata herkommen und dass es völlig normal ist, diese Gefühle zu haben und wie wir damit umgehen können.

Es wurde unter anderem Klangschalen Meditation angeboten und es gab eine Familienaufstellung.

Es waren schöne, emotionale und natürlich auch anstrengende Tage. Klar, wie das Wort „verarbeiten“ schon sagt… sich damit auseinander zusetzen ist ARBEIT! Aber heilende Arbeit, zumindest für mich.

Ich habe Wege aufgezeigt bekommen an denen ich arbeiten möchte. Mit meinen Eltern möchte ich in Ruhe reden. Ich möchte mit Ihnen kommunizieren und sie aber auch akzeptieren. Ich möchte ihnen zuhören, aber auch manche Dinge offen ansprechen. Vielleicht wird es einfacher und besser… und wenn nicht, habe ich es versucht und kann / möchte das aber dann auch akzeptieren.

Ich möchte meine Wurzeln kennenlernen, dass Land, die Leute, die Kultur und vor allem das ESSEN!

Ich bin noch am Anfang meines Weges. Am Anfang, mich mit meiner Adoption auseinander zu setzen. Ich arbeite an meiner Kindheit und an meiner … nennen wir es mal Familiengeschichte und die Problematiken, die ich habe.

Ich hoffe wirklich von Herzen, dass Jessica nächstes Jahr wieder ein Seminaranbietet. Dann war ich, hoffentlich, schon das erste mal in Korea. Dann bin ich ein paar Schritte weiter. Mit Unterstützung und Wegweisern ist es einfacher und effektiver meinen Weg zu gehen und zu meistern.

Diese liebevolle KAD Community…, in der wir uns verstehen, zuhören und nicht urteilen… weil wir die Gefühle kennen, sie nachvollziehen können bei unseren Erzählungen nicht bei „Adam und Eva“ anfangen müssen, gibt mir unglaublich viel Sicherheit und Geborgenheit. Diese gemeinsame Zeit, ist unbezahlbar.

Ich habe so viele unglaubliche Charaktere kennengelernt, dafür bin ich sehr dankbar. Man fühlt sich nicht „alleine“ auf dieser Welt.

Zum Abschluss des Seminars haben wir noch ein „Motivationsblatt“ bekommen. Jeder hat auf ein DINA 4 Blatt seinen Namen geschrieben und dann ging dieses Blatt über jeden Tisch der Teilnehmer. Jeder Teilnehmer hat geschrieben, wie er Dich sieht, wozu er dich motiviert usw. Was soll ich sagen, ich hab es eingerahmt und aufgehängt. Weil es gut tut und so voller lieber Worte ist. Nun, ich bin ich keine Pädagogin und beschäftige mich wirklich wenig mit Psychologie usw.…

Aber, was ich abschließend nach 3 Wochen Abstand sagen möchte: Auch wenn ichanfänglich viel Respekt und Angst vor dem Seminar hatte. Es hat MIR viel gebracht! Ich habe mich die ersten Tage danach etwas ausgelaugt gefühlt, weil es natürlich nachwirkt. Nach dem ich mir die Seminarunterlagenausgedruckt habe und habe das Programm Revue passieren lassen… bin ich sehr Stolz auf mich.

Stolz, weil ich es zugelassen habe. Stolz, weil ich meine Grenzen besser kenne als ich dachte und diese auch ausdrücken kann. Stolz, weil ich an mir arbeite. Ich habe auch erkannt, dass ich gar nicht so schwach bin, wie ich ab und andenke.

Emotionen und Bedürfnisse ausdrücken zu können, egal ob gut / schlecht / traurig/ fröhlich wichtig und erlaubt sind. Das sind wichtige Punkte, die ich mir, durch das Seminar, immer wieder in den Kopf rufe. Ich bin auch Stolz zu wissen, welche Knöpfe ich bei mir drücken muss, um mich zu entspannen. Ohne selbstverliebt klingen zu wollen… Ich bin stolz, wer ich bin und wie ich bin.

Ich möchte mich gerne bei Jessica Tischner und dem KAD e.V. für das Angebot bedanken. Danke auch, für den Support und dem Sponsoring vom NCRC. Ohne Euch, wären solche Programme nicht möglich und sie sind In meinen Augen so unglaublich wichtig.

Ich würde mich, wie oben schon gesagt, freuen wenn nächstes Jahr wieder ein Seminar stattfinden würde.

Ich komme von Herzen gerne wieder, wer noch ?

Eure Kim

Rückblick Jessica

Die Freude war groß, als ich gefragt wurde, ob ich 2021 wieder für KAD e.V. ein Seminar für Adoptierte aus Korea halten würde.

Das Hotel war im Juni rechtzeitig gebucht. Die Lage war zu dieser Zeit sehr gut, und so hofften wir, Tim und ich, dass wir, im Gegensatz zum Seminar 2020 in Frankfurt, das Seminar mit lockeren und freieren Hygieneregeln, die die derzeitige Situation forderte, freier wären.

Der Veranstaltungsort Nürnberg ist mein Wohnort, und so freute ich mich riesig, als die Stadt Nürnberg im September verkündete, dieses Jahr den berühmten Nürnberger Christkindlesmarkt stattfinden zu lassen. Ich freute mich darauf, das Seminar umgeben mit adventlicher Stimmung halten zu dürfen.
Zwischen der Freude und der Vorstellung in unserer freien Zeit zusammen über den Christkindlesmarkt gemütlich schlendern zu können, war natürlich auch die Verantwortung, dass wir den gesicherten Abstand halten.

Unser Seminar konnte wie geplant stattfinden vom 26.11. bis 28.12.2021 mit der Voraussetzung 2G+.


Was macht unser Seminar besonders? Wir Adoptierten aus fernen Ländern erleben zusammen eine intensive Zeit, eine Zeit, in der wir zusammen sind, gemeinschaftlich zu Abendessen, wer will, die Abende zusammen verbringen, alle in einer Unterkunft übernachten und uns am Frühstückstisch treffen und auch gemeinschaftlich, zusammen das Mittagessen genießen. Eine ganz besondere Zeit, in der Adoptierte zusammen treffen, sich über das Thema Adoptiert-sein austauschen können, über all das, was im Alltag keinen Platz und keine Zeit hat, auch über alltägliches kann geredet werden.

Jeder darf frei entscheiden, wie er die freie Zeit am Seminar-Wochenende verbringen mag. Jedoch genau diese Zeit so intensiv miteinander verbringen zu können, hat sich in der Vergangenheit als große Bereicherung erwiesen und ist in all den vielen Jahren eine Tradition geworden.


Für mich als Seminarleiterin, die durch das Seminar für Adoptierte aus dem fernem Land führt, sind diese Seminare etwas ganz besonderes, weil der Verlauf zwar eine klare Struktur und einen Ablauf hat, die Inhalte der Rahmenthemen aber erst im Seminar selbst festgelegt werden. Anliegen und Bedürfnisse der Teilnehmenden haben Vorrang und haben Raum und Platz. Ich nenne meine Arbeitsweise “Strukturierter Freestyle”.


Ich würde es so beschreiben, wir steigen alle zusammen in das gleiche Boot und fahren zusammen zur See. Ich bin der Steuermann, für den offen ist, wie die See sein wird, der in die Ferne sieht, die See und Wetterlage im Blick hat, reagiert, wenn es mal etwas stürmisch wird oder die Wellen mal hochschlagen, aber auch da ist, wenn die See ruhig ist und das Klima einfach so herrlich ist. Und der sicher alle wohlbehalten, zufrieden vom offene Meer in den Hafen bringt. Jeder kommt an seinem sicheren Hafen an.

Und wenn wir angekommen sind, hat jeder seine persönlichen Eindrücke erlebt, und jeder kann mit Neuem seinen Weg wieder nach Hause antreten.
Zuhause angekommen kann das Ado-Seminar erst einmal an dir vorbei ziehen. All das, was intensiv am Wochenende erlebt wurde, kannst du später für dich nochmals gedanklich der Reihe nach durchgehen.

Ich bin mir sicher, dass das Ado-Seminar jeden weiterbringt bei seinen Entscheidungen, in seiner Persönlichkeitsentwicklung und man vielleicht sich noch mehr gestärkt fühlt. Dass man mit bereichernderen Eindrücken und Erlebnissen nach dem Ado-Seminar heim kommt, als man zum Seminar kam.
Jeder kommt wohlbehalten wieder in den Alltag zurück.

tdh e.V. Osnabrück hat nach jahrzehnterlanger Arbeit der Nachbegleitung für Adoptierte aus dem Ausland diese beendet. Unter anderem waren es Veranstaltungen, Treffen für Adoptierte aus dem Ausland. Diese wertvolle Arbeit wollte ich weiterführen.
Das Ado-Seminar 2020 hatte den Titel “Eine Reise zu mir selbst” und das Ado-Seminar 2021 “Wer bin ich, wer will ich wirklich sein” und der Titel steht schon fest für das nächste Ado-Seminar. (Warum schreibst du ihn nicht hin?)

Immer wieder werde ich gefragt, warum ich selbst als Adoptierte aus Korea die Seminar mache. Selber war ich ab 1989 immer wieder selbst Teilnehmende an Ado-Seminaren/-Treffen von tdh e.V. Osnabrück und habe dort viel erfahren. Als die Nachbegleitung von tdh endete und 2009 das letzte Seminar stattfand, durfte ich dieses Seminar mit über 30 Teilnehmend mitorganisieren, planen und gestalten und mir war danach klar, wenn ich das Seminar mal leiten darf, dann bedarf es eine Erweiterung um den Part Aufbauen, Stärken und Unterstützen.

Meine Vision ist es, so viele Menschen wie möglich zu befähigen, selbst ihr Leben in die Hand zu nehmen, ihre wahren Lebensziele zu verfolgen und das Beste für sich selbst zu sein. Ich gebe dir wertvolle Impulse und einzigartige, energievolle Begleitung, mit der ich dich auf dem Weg zu deiner Persönlichkeitsverwirklichung unterstütze.
Ich bedanke mich von ganzem Herzen, für das Vertrauen und für die für mich erfüllende Zeit, bei allen Seminarteilnehmern die ich seit 2009 begleiten durfte.
Danke sage ich mit dem Lied “Gute Nacht Freunde” von Reinhard Mey

Jessica M. Tischner

Current report how to enter Korea with F4 Visum and quarantine

As some of you might be interested, here is my current report about how to enter Korea under COVID-19 immigration restrictions.

Initial situation:
My (Korean) girlfriend, that lived in Germany with me, signed a new job contract starting July 1st in Seoul. As I am working during Corona only from remote and have an F4 Visum issued, I decided to join her for a while.
Anyhow, under the written rules it was unclear whether I am allowed to enter Korea into self-quarantine or not with an F4 but without registered residence. If not, I would have to go into center quarantine for 14 days, which is 100,000 KRW/day. My GF requested an official statement for our situation, and the government’s reply was, if we are staying in a suitable home (hotels/hostels are not) and have the written approval of the landlord, I am allowed to stay in self-quarantine even without registered residence in Korea. In case you need the government’s reply, refer to their reply in my case:

Preparations from outside of Korea
A Korean phone number at arrival is required, as the availability by phone will be checked before immigration, so no chance to buy a sim-card at arrival as usual. I have used a German reseller of KT sim cards, unfortunately, the number was changed. I had already prepared all documents with the assigned telephone number but on arrival, I received an e-mail that I got a new number.

On Airbnb, there are currently a couple of apartments already advertised with quarantine in the title. And due to the lack of tourist huge discounts are also offered, so we have just chosen one of the numerous providers and received the written statement.

Please check if your overseas health insurance is valid for travel during a pandemic. With an F4 you can enroll in the Korean National Health Insurance but only after registration of residence. Which is not possible during the quarantine. So you might be without insurance for 2-3 weeks. Nevertheless, possible COVID-19 treatments are fully covered by the Korean government, also all tests.

Pre-departure
I have printed and filled all documents that are currently listed on the consulate’s/embassy’s page. Please check with your local diplomatic mission which documents are required: in my case, it was the travel record declaration, the agreement to pay center quarantine, and the health form. Additionally, I printed the landlord’s confirmation and the reply from the government regarding self-quarantine for non-registered F4 holders and installed the app.

I couldn’t do the online check-in: I only got an “exchange for boarding pass voucher” from Asiana (I assume the check-in agent has to check for non-Koreans the eligibility for entering before issuing the boarding pass, as my GF with Korean citizenship could easily check-in online). During check-in, the (external) agent had to call the Asiana supervisor three times: as the external check-in agents deal with a couple of airlines and destinations, they are not aware of all current country-specific visa rules.

Flight
The flight was pretty empty, approximately 80 passengers in an A350. Flight attendants wore surgical facemasks only during boarding and changed on the flight to KN94. All services were provided as usual.
During flight more forms were handed out: health form and travel history form.

Arrival
In the present circumstances there are a couple of gates to pass:

  • 1st gate – health check: they check if your health form is filled and your temperature is checked. If you have to go to the center quarantine, you will be grouped, if you are allowed to go to self-quarantine, you take the regular way to immigration.
  • 2nd gate – tracking app: there is at present a new version of the app. The officer is installing the app on your phone (you need to have WiFi or mobile data), confirming your address and assigning you to the local health authority.
  • 3rd gate – officer test calls on your phone and gives you a pile of additional documents to fill out.
  • 4th gate another office is checking if all documents are filled out correctly.

Eventually, you are allowed to go to the immigration officer.

Baggage claim and customs as usual. Total time required to do health check and immigration: 45min.

Transfer
Arrival hall is super empty and there is a fence guiding you to the very end of the arrival hall (section F). A couple of health officers, police officers and some military around, to make sure you are not leaving the fenced area. A couple of desks with destinations (bigger cities and provinces), you put your name in the list of destinations – for us it was the only Bus to Seoul. So instead of many different bus lines to Seoul as usual, during COVID-19 only one line to Seoul. We had to wait for another 40min and then were called. The bus had only 8 passengers and stopped at the health authorities in Mapo and Itaewon before we left at Jung-gu. The bus is more expensive than during non-pandemic times: 16,000 KRW for the ride.

Testing
At Jung-gu health officers picked us up from the bus stop and another pile of documents had to be filled out. Then we were tested in one of the booths. Afterwards, another officer drove us to our apartment. The next morning we received our results (both negative) via text message.

Quarantine
I saw in previous reports that the government provides you supplies and accessories as a fever thermometer. For cost-saving measures this doesn’t happen anymore: we got 2 days after arrival a very basic kit: biohazard trash bags, where we have to collect all of our trash for 2 weeks, disinfection for the trash bags, hand-sanitizer, face-masks, temperature display stickers instead of a fever thermometer and more forms to fill.

We were in the lucky situation that our landlord provided already packs of Ramen and bottled water. And the great Korean delivery system helps to survive. Our first groceries arrived less than 12h after order.

In summary, it is manageable to enter Korea. Nevertheless, unless you have a native Korea speaker at your side, it might be from time to time very difficult. As most of the elder Koreans don’t speak English very well. So I was happy my GF dealt with all of the discussions and especially the daily calls from the health authorities.

Anmeldung



Danke für deine Anmeldung, du hast eine Bestätigung per E-Mail erhalten. Bei Fragen erreichst du uns unter anmeldung@kadev.org

Wenn du das Paket Familiensuche gewählt hast, fülle bis spätestens 09.11.2019 dieses Formular aus: https://forms.gle/jvKrCzNtKMdvjZGQ7


Wenn du gerne Koreaner zur Veranstaltung einladen möchtest (die Teilnahme ist kostenlos für sie) hier der Flyer zu Veranstaltung bzw. als pdf zum Download.

Workshop zum Thema terre des hommes Deutschland

Zwei-tägiger KAD-Workshop zum Thema terre des hommes Deutschland e.V. und Familiensuche, Hannover, 19./20.10.2019

terre des hommes hat von Anfang der 1970er Jahre bis Ende der 1980er Jahre knapp 2000 Kinder aus Südkorea zur Adoption nach Deutschland vermittelt. Die Kooperation mit Südkorea war für den Verein von besonderer Bedeutung: Fast zwei Drittel aller durch terre des hommes vermittelten Adoptivkinder sind koreanischer Herkunft. Für die Biographien koreanischer Adoptierter in Deutschland waren die Handlungen der Organisation und die Veränderungen in ihrer Adoptionsarbeit entscheidend. Was wissen wir heute über das Adoptionsprogramm von terre des hommes? Wie hat die südkoreanische Adoptionspraxis die Vereinsarbeit geprägt? Wie hat sich die Vermittlungs- und Betreuungstätigkeit im Laufe der Zeit verändert und wie kam es zum Ende der Adoptionsvermittlung?

Am Samstag, 19.10., treffen wir uns mit Maria Holz, langjährige hauptamtliche Mitarbeiterin bei terre des hommes, um mit ihr über diese und andere Fragen zur Adoptionsarbeit des Vereins zu sprechen.

Am Sonntag, 20.10., gibt Tim Hanstein einen Überblick über den derzeitigen Stand der Familiensuche in Südkorea. Was sind mögliche Vorgehensweisen? Wie sind vorsichtig geschätzte Erfolgsaussichten? An wen kann ich mich für Unterstützung bei der Suche vor Ort wenden?

Der Workshop ist offen für alle koreanischen Adoptierten in Deutschland (max. 25 Teilnehmende). Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Es gibt die Möglichkeit, mit Maria Holz ein Einzelgespräch zur eigenen Adoptionsakte zu vereinbaren (ausgebucht). Interesse bitte bei der Anmeldung angeben.

Anmeldung: https://forms.gle/aQC34ZPscdkdFjPA8

Programm:

Samstag, 19.10.2019

Veranstaltungsort: wasmitherz e.V., Windthorststr. 3-4, 30167 Hannover

Thema: terre de hommes

13:30 Uhr: Begrüßung
14:00 Uhr: Vorstellungsrunde, Bericht von Maria Holz
15:00 Uhr: Q&A
17 Uhr: Einzelgespräche (nach Anmeldung)
18 Uhr Zusammenfassung und Auswertung des Tages
19 Uhr informeller Ausklang
20 Uhr gemeinsames Abendessen

Sonntag, 20.10.

Thema: Familiensuche

Veranstaltungsort: wird noch bekannt gegeben

10:30-12:30 Bericht von Tim Hanstein und Diskussion